Jülich. Die Stadtwerke Jülich GmbH (SWJ) hat mit ihrer Produktmarke jülink das ambitionierte Ziel, ganz Jülich mit Glasfaser-Technik und so mit schnellem Internet zu versorgen. „Aber allein, dass ein Bagger seine Arbeit aufnimmt, bedeutet nicht, dass schon am nächsten Tag dort schnelles Internet verfügbar ist“, betont jülink-Projektleiter Torsten Adamietz.
Vom ersten Erdaushub bis zum Aufschalten der Glasfaser sind drei Bauphasen erforderlich. In der ersten Phase agiert der Tiefbau. Es werden Leerrohre verlegt und die einzelnen Gebäude mit Mikro-Rohren erschlossen.
In der Phase zwei wird die Glasfaser unter Luftdruck in die Mikro-Rohre eingeschossen, der Fachmann nennt das „einblasen“. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Glasfaser sowohl beim Kunden als auch an alle Zwischenverteiler und den regionalen Netzverteiler angeschlossen. Fachleute nennen diesen Verteiler auch Regio POP (Point of Presence). Zusammen mit dem Master POP bilden sie das Herzstück der Breitbandinfrastruktur.
In der dritten Bauphase erfolgt die Anschaltung beim Kunden durch den optischen Netzwerkabschluss, auch ONT (Optical Network Termination), genannt. Er übersetzt die optischen in elektrische Signale. Zuletzt folgt die Anschaltung der Dienste. Dann ist das schnelle Internet im Haus verfügbar.
Aktuell ist jülink in drei Ausbaugebieten im Einsatz: im Nordviertel, im Königskamp und in Koslar. In den beiden letztgenannten ist jülink mit der Bauphase eins (Tiefbau) beschäftigt, ab Mitte August folgt dort in den ersten Straßenzügen die Phase zwei. Danach kommen mit Phase drei dort die nächsten Aufschaltungen. Auch im Nordviertel haben die Arbeiten begonnen. Dort startet in einigen Straßen die erste Phase.
Corona und die Pandemie-Auswirkungen haben die Arbeiten eine Zeitlang verlangsamt. Dennoch ist geplant, dass in den nächsten sechs bis acht Monaten bis zu 1.000 Glasfaser-Hausanschlüsse zur Verfügung gestellt werden können. „Diese Anzahl wird normalerweise in knapp zwei Jahren realisiert. Wir wollen einfach sehr schnell in Jülich Glasfaser verfügbar machen, darum haben wir uns ein so ambitioniertes Ziel gesetzt“, betont Torsten Adamietz.