Jülich. Der neue Technische Leiter der Stadtwerke Jülich GmbH (SWJ) ist Vielen bereits bestens vertraut. Denn die Nachfolge von Markus Bissel, der das Haus zum 30. Juni verlassen wird, übernimmt sein bisheriger Stellvertreter und Leiter Netzbetrieb, Dr.-Ing. Uwe Macharey (43).
„Wir hatten für die Position einige Bewerber, aber Dr. Macharey war einfach der Beste“, erläutert Ulf Kamburg, SWJ-Geschäftsführer die Entscheidung. „Es freut mich, dass wir in vielen Bereichen auch Aufstiegsmöglichkeiten bieten können. Das hier war eine solche.“ Kamburg lobt Uwe Machareys Einsatz sowie seine Problemlösungs- und Beratungs-Kompetenz. „Er wird die Stadtwerke mit weiterentwickeln und in die Zukunft führen helfen“, da ist sich der Geschäftsführer sicher.
Dr.-Ing. Uwe Macharey
Seit gut zwei Jahren arbeitet Uwe Macharey mit Markus Bissel zusammen und war als Leiter Netze für viele Projekte verantwortlich. So ist unter seiner Federführung das ISMS (Informations-Sicherheits-Management-System) eingeführt worden. Mit diesem System werden Prozessdaten vor Zugriffen von außen geschützt. Die ISMS-Zertifizierung steht kurz bevor. Auch die Vorsorge-Projekte zur Gas- und Strom-Versorgung im Krisenfall wurden unter seiner Verantwortung entwickelt. Uwe Macharey ist bei der SWJ sowohl „Technische Führungskraft für Strom als auch für Gas“.
Studium in Aachen
Uwe Macharey studierte Elektro- und Informationstechnik im Fachbereich Energietechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Dort arbeitete nach seinem Diplom-Ingenieur-Abschluss als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Hochspannungstechnik an der RWTH. Hier promovierte er 2009 zum Dr.-Ing.
Der neue Technische Leiter freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit seinem Team, das aus langjährigen und gestandenen SWJ-Mitarbeitern besteht. Uwe Macharey ist stolz darauf, wie die Mannschaft die vielen Veränderungen der letzten Zeit mitgemacht und mitgestaltet hat, denn sowohl von der Organisation als auch von der Technik her ist manches anders geworden. „Wir ziehen an einem Strang – und geben wirklich Gas“, lacht er.
Versorgung mit Glasfaser-Leitungen
Für die nächste Zeit hat er mit diesem rund 40-köpfigen Team wichtige Aufgaben zu stemmen: So gilt es, die Versorgung Jülichs mit Glasfaser-Leitungen aufzubauen sowie die Strom- und Gas-Netze technisch und organisatorisch sicher zu betreiben. Stolz kann er sein, dass sowohl Wasser- als auch Strom- und Gas-Netze ihre Erstprüfungen (Technisches Sicherheits-Management/TSM) kürzlich erfolgreich bestanden haben. Uwe Macharey wird sich auch um Innovationen kümmern, interessante Geschäftsfelder suchen sowie weitere Energie-Dienstleistungen entwickeln.
Dass die neue Position auch ein höheres Maß an Verpflichtungen mit sich bringt, dessen ist sich Uwe Macharey bewusst. „Die zusätzliche Verantwortung werde ich auch gern übernehmen“. Dennoch macht er eines deutlich: „Ich weiß es zu schätzen, dass ich diese Chance bekommen habe.“
Markus Bissel
Ein wenig Wehmut hat Markus Bissel schon, denn Ende Juni verlässt er seine bisherige Wirkungsstätte. Er geht zurück nach Vietnam, wo er bereits in der Vergangenheit für die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig war. Nun wird er dort erneut ein umfangreiches Projekt führen. „Ich freue mich, Menschen, die nicht unseren Bildungsstand haben, in ihrer Weiterentwicklung unterstützen zu können“.
Gute Zusammenarbeit mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat
Dass er dennoch auch mit einem lachenden Auge geht, liegt an seinem Nachfolger, Uwe Macharey. Über dessen Ernennung ist er sehr froh, denn bei ihm weiß er die SWJ-Technik in guten Händen. „Die Tätigkeit für die SWJ war sehr aufregend, wir haben viel bewegen und verändern können“, erzählt Markus Bissel. Auch, dass die Zusammenarbeit mit Geschäftsführung und Aufsichtsrat bemerkenswert gut war. „Hier sind viele mutige Entscheidungen gefällt worden, die Jülich und die Stadtwerke weit voranbringen werden“, macht er deutlich.
Erfolgreiche TSM-Prüfungen
So sind unter seiner Verantwortung gemeinsam mit hausinternen Fachleuten die TSM-Prüfungen für Wasser, Strom und Gas erfolgreich durchgeführt worden. Auch das Glasfaser-Projekt „jülink“ wurde unter ihm vorangetrieben und die mobilen Anwendungen, durch die Zählerwechsel nun per Smartphone erfasst werden können, trägt seine Handschrift. „Die Digitalisierung hat auch hier begonnen“, erläutert Markus Bissel.
Insourcing
Zusätzlich hat Markus Bissel etwas gemacht, was viele Unternehmen genau umgekehrt machen: er hat „Insourcing“ betrieben und Aufgaben, die bislang von externen Dienstleistern erledigt wurden, mit entsprechendem Fachpersonal ins Haus geholt. Dass die Jülicher im erwärmten Wasser des Freibads schwimmen können, verdanken sie seinem Kauf eines Blockheizkraftwerkes (BHKW). Er verstärkte die Kooperation mit der Hochschule und ermöglicht jetzt einem Praktikanten, seine Masterarbeit mit SWJ-Unterstützung zum Thema Strom-Netzverluste zu schreiben.
Die Bewerbung um die Wasserkonzessionen für die nächsten 20 Jahre lag genauso in seinem Verantwortungsbereich wie die enge Zusammenarbeit mit der Stadt-Entwicklungs-Gesellschaft (SEG) um den Brainenery-Park.
Ulf Kamburg lässt seinen bisherigen Technischen Leiter ungern gehen. „Auch wenn ich seine Gründe gut verstehen kann, so hätte ich mir gewünscht, dass Herr Bissel noch einige Zeit bei uns geblieben wäre. Die Stadtwerke haben ihm für sein umfassendes Engagement sehr zu danken.“