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Markt für Ener­gie ist auf his­to­ri­schem Hoch: Auch Stadt­wer­ke Jülich pas­sen Strom- und Gas­prei­se zum 1. März an

Jülich. Der Ener­gie­markt hat in den letz­ten Wochen und Mona­ten nur eine Rich­tung gese­hen: nach oben. Sowohl Strom- als auch Gas­prei­se sind auf ein bis­her kaum vor­stell­ba­res Hoch geklet­tert, Insol­ven­zen sowie Lie­fer­ein­stel­lun­gen bei Gas- und Strom-Bil­lig­an­bie­tern tref­fen Tau­sen­de von Kun­den, die nun von den Grund­ver­sor­gern auf­ge­fan­gen wer­den müs­sen. Gleich­zei­tig sind Ener­gie­men­gen nur bedingt und teil­wei­se gar nicht am Markt verfügbar.

Bis­her schon 39 Plei­ten von Versorgern

„Die aktu­el­le Situa­ti­on ist extrem schwie­rig“, erläu­tert Ivan Ardi­nes, Lei­ter Ver­trieb und Mar­ke­ting der Stadt­wer­ke Jülich GmbH (SWJ). Denn mitt­ler­wei­le haben 39 Ener­gie­ver­sor­ger der Bun­des­netz­agen­tur mit­ge­teilt, dass sie ihre Strom- und Gas­be­lie­fe­run­gen ein­stel­len – und all­ge­mein wer­den wei­te­re Plei­ten erwar­tet. In den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren waren es ins­ge­samt 97 Ver­sor­ger, die aufgaben.

500 Kun­den der Bil­lig­an­bie­ter muss­ten ad hoc ver­sorgt werden

Die kurz­fris­ti­gen Lie­fer­ein­stel­lun­gen von gas​.de am 2. Dezem­ber und Stro­mio seit dem 22. Dezem­ber aus dem Kreis der Bil­lig­an­bie­ter tref­fen die Stadt­wer­ke Jülich stark. Denn über Nacht muss­ten 300 Gas- und 200 Strom­kun­den ad hoc in die Belie­fe­rung auf­ge­nom­men und die betrof­fe­nen Kun­den mit Ener­gie ver­sorgt wer­den. „Hier zeigt sich wie­der ein­mal ganz deut­lich, dass wir von der SWJ Ver­ant­wor­tung für Jülich und die Bür­ger die­ser Stadt über­neh­men – im Gegen­satz zu den Bil­lig­an­bie­tern“, macht Ivan Ardi­nes deut­lich. „Aber das hat sei­nen Preis. Denn für die­se Kun­den muss­ten wir sofort die erfor­der­li­chen Men­gen am Markt ordern. Und das zu den aktu­el­len, extrem hohen Markt­prei­sen.“ Sowohl bei Strom als auch bei Gas haben sich die Han­dels­prei­se in den letz­ten sechs Mona­ten vervierfacht.

Sepa­ra­te Grund­ver­sor­gungs­prei­se für Neukunden?

Man­che Stadt­wer­ke haben sogar meh­re­re unter­schied­li­che Prei­se für die Grund­ver­sor­gung ein­ge­führt. „Bis­her haben wir von die­ser Maß­nah­me abge­se­hen. Aller­dings kön­nen wir sie in die­sen tur­bu­len­ten Zei­ten auch nicht aus­schlie­ßen“, betont der Ver­triebs- und Marketingleiter.

Die­se sepa­ra­ten Grund­ver­sor­gungs­prei­se sind deut­lich teu­rer und wer­den von Ver­brau­cher­schüt­zern sehr kri­tisch gese­hen, denn sie kon­ter­ka­rie­ren den Sinn der Grund­ver­sor­gung. „Das bedeu­tet, dass zu den Tur­bu­len­zen am Markt auch noch die juris­ti­sche Unsi­cher­heit hin­zu­kommt, ob eine sepa­ra­te Grund­ver­sor­gung über­haupt zuläs­sig ist“, zeigt Ivan Ardi­nes die Pro­ble­ma­tik auf.

Preis­an­pas­sung in der Grund­ver­sor­gung zum 1. März

Auch die SWJ ist zu einer Preis­an­pas­sung gezwun­gen und wird ihre Arbeits­prei­se in der Strom- und Gas-Grund­ver­sor­gung erhö­hen. Die Ser­vice­prei­se blei­ben stabil.

Bei Strom erhöht sich der Arbeits­preis von 33,15 Cent/​Kilowattstunde (kWh) auf 36,95 Cent/​kWh. Für einen Vier-Per­so­nen-Haus­halt mit einem Jah­res­ver­brauch von 2.700 kWh bedeu­tet dies Mehr­kos­ten von 8,55 Euro im Monat.

Bei Gas erhöht sich der Arbeits­preis bei einem Ver­brauch bis 2.500 kWh/​Jahr von 9,53 Cent/​kWh auf 13,19 Cent/​kWh und bei einem Ver­brauch ab 2.501 kWh/​Jahr von 9,29 Cent/​kWh auf 12,95 Cent/​kWh. Ein Vier-Per­so­nen-Haus­halt hat etwa einen Jah­res­ver­brauch von 8.000 kWh. Für ihn bedeu­tet dies Mehr­kos­ten von 24,40 Euro im Monat.

Seriö­se und vor­aus­schau­en­de Ein­kaufs­po­li­tik der SWJ

Die SWJ ist für ihre vor­aus­schau­en­de und seriö­se Ein­kaufs­po­li­tik bei Strom und Gas bekannt. Die­se macht es mög­lich, auf Insol­ven­zen der Mit­be­wer­ber fle­xi­bel zu reagie­ren und alle Jüli­cher Bür­ger ver­läss­lich mit Ener­gie zu ver­sor­gen. „Bei uns gibt es kei­ne kurz­fris­ti­gen Dum­ping-Ange­bo­te oder Prä­mi­en-Lock­fal­len, auf die in der Ver­gan­gen­heit lei­der vie­le Kun­den her­ein­ge­fal­len sind. Es wird sie auch in Zukunft nicht geben“, ver­spricht der Ver­triebs- und Mar­ke­ting­lei­ter. Umfang­reich enga­giert sich die SWJ für den Lebens­raum Jülich und sei­ne Bürger.

Etwas, was Bil­lig­an­bie­ter nicht tun und nicht getan haben. „Das Geld der Jüli­cher an die­se Unter­neh­men ist nun weg und hat nicht zu einer Ver­bes­se­rung der Stadt und des Rau­mes bei­getra­gen. Das ist nicht nach­hal­tig“, weist Ivan Ardi­nes auf die rei­ne Gewinn­be­trach­tung die­ser Ener­gie­lie­fe­ran­ten hin. „Wo waren die­se Unter­neh­men zum Bei­spiel bei der Flut im Som­mer oder jetzt, wo ande­re Ver­sor­ger der Rei­he nach Kon­kurs anmel­den“, fragt er. „Es kann doch nicht ange­hen, dass Bil­lig­an­bie­ter Geschäf­te­ma­che­rei auf Kos­ten der Kun­den betrei­ben und das öko­no­mi­sche Risi­ko auf uns Grund­ver­sor­ger abwäl­zen“, macht er klar.

Zeit­räu­me für Preis­an­pas­sun­gen wer­den kürzer

Nach Ein­schät­zung der SWJ wer­den sich die Kun­den auf kür­ze­re Zeit­räu­me bei Preis­ver­än­de­run­gen ein­stel­len müs­sen. „Die Zei­ten der Preis­sta­bi­li­tät sind – zumin­dest vor­über­ge­hend – vor­bei. Jetzt gilt es in Mona­ten zu den­ken, nicht mehr in Jah­ren“, bedau­ert Ivan Ardines.

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